Monitoring ist für Schutzgebiete längst Alltag. Um etwa Pflanzen- und Tierbestände schützen und erhalten zu können, muss man wissen, wie sie sich entwickeln. Der Vergleich von vorher und nachher ist aber in vielen Bereichen wichtig. Das zeigt auch das Beispiel des noch recht jungen Nationalparks Schwarzwald, der 2014 eingerichtet wurde. Hier wurde gleich zum Zeitpunkt der Gründung von einem Forscher der Universität Würzburg damit begonnen regionalökonomische Daten zu erheben, um die bereits gegebenen touristischen Strukturen des Untersuchungsgebiets zu ermitteln.
Die Erhebung dieser Daten hilft bei zwei wesentlichen Dingen: Einerseits liefern sie die notwendigen Informationen über das bestehende touristische Potential, ermöglichen eine professionelle touristische Vermarktung und helfen die Besucherlenkung aufzubauen. Anderseits können in gewissen Zeitabständen dieselben Daten wieder erhoben und mit den ursprünglichen verglichen werden. Dadurch lassen sich der Effekt und die sozioökonomischen Leistungen des Nationalparks auf Wirtschaft und Gesellschaft ermitteln und bewerten.
Eine Analyse zur Ausgangssituation empfiehlt sich aber auch schon im Vorlauf zur Gründung von Schutzgebieten. Um für die Ausweisung eines neuen Schutzgebietes die notwendige Akzeptanz bei den Beteiligten zu erhalten, ist der Ansatz eines partizipativen Prozesses mittlerweile in vielen Ländern Standard. Direkt eingebunden können sich Anwohner und Betroffene unmittelbar mit ihren Interessen in die Entwicklung eines Schutzgebietes einbringen.
Vor der Ausweisung des Schutzgebietes „Fröttmaninger Heide“ im Norden der Stadt München beispielsweise hat die zuständige Behörde den Prozess eines informellen Bürgerbeteiligungsverfahrens gewählt, bei dem gemeinsam mit den Bürgern Anregungen erarbeitet wurden, wie Nutzungen mit den Naturschutzzielen in Einklang gebracht werden könnten. Diese Anregungen und Empfehlungen der Arbeitsgemeinschaft flossen in das formale Verfahren zur Ausweisung des Naturschutzgebiets ein.
In Bayern wird momentan die Möglichkeit eines dritten bayerischen Nationalparks diskutiert. Noch stehen die Gespräche ganz am Anfang. Aber auch hier gilt – jede Vorarbeit hilft die Grundsteine für eine gute Basis zu legen.
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